Herr Gipskegel stand heute völlig verzweifelt und aufgelöst vor meiner Tür: “Sie machen mich auf der ganzen Welt lächerlich!”
“Aber Herr Gipskegel, ich habe doch gar nicht Ihren wirklichen Namen verwendet, wie sollte denn da irgend jemand einen Zusammenhang mit Ihnen entdecken?”
“Doch, man merkt, daß Sie mich beschrieben haben! Jeder, der weiß, wo wir wohnen, kann mich in Ihrem Blogbeitrag erkennen!”
“Und was schlagen Sie für eine Lösung des Problems vor?”
“Bitte löschen Sie Ihren Artikel!”
“Entschuldigen Sie, das will ich nicht. Ich habe extra in der Einleitung geschrieben, daß es sich bei all meinen Geschichten nicht um wirkliche Personen handelt, sondern um Erfindungen von mir! Und Sie heißen doch gar nicht Herr Gipskegel!”
Aber irgendwie tat er mir leid. Herr Gipskegel, dessen eigenartiges Verhalten sicherlich auf traumatische Erfahrungen zurückzuführen ist und der sogar etwas Gitarre spielen kann!
Themenwechsel: ich denke, daß die Ereignisse, die bei Menschen gute Laune auslösen können, individuell sehr verschieden sind. Umgekehrt gibt es bei den Ereignissen, die zwingend schlechte Laune beim Betroffenen hervorrufen, oft gewisse Übereinstimmungen. Das Thema mit der schlechten Laune ist zu offensichtlich, um es ernsthaft zu diskutieren. Viel interessanter dagegen ist es zu untersuchen, wie man bei seinen Mitbürgern gute Laune provozieren kann. Ich experimentiere da schon längere Zeit. Heute habe ich beim Penny, als sich vor zwei Kassen lange Warteschlangen gebildet haben, angefangen, mit meinem Nachbarn aus der Nebenschlange zu wetten, wer zuerst an der Kasse sei. Unser Pfand war ein Toms Erdnußriegel. Ich habe knapp verloren und dann den Erdnußriegel verschenkt, konnte es aber nicht lassen, mir selber auch einen zu kaufen. LECKER. Damit habe ich bei diesem mir ansonsten vollkommen unbekannten Menschen eine Euphorie ausgelöst! Ich wurde mit den besten Wünschen überschüttet und aufs herzlichste verabschiedet. Und nicht nur wir beide waren plötzlich in bester Laune.